Der Wettbewerb
Das Fünf-Seen-FilmFestival will mit einem Wettbewerb Filme und Filmemacher fördern, die es schwer haben werden, einen Verleih zu finden oder an an der Kinokasse Erfolg zu haben. Um sie zu unterstützen, wird eine Jury unter Leitung von Dr. Hermann Barth dieses Jahr den besten Film heraussuchen. Er wird mit einem vom Landratsamt Starnberg gestifteten Preis von 2500,- Euro und dem “Star von Starnberg 2008” ausgezeichnet werden.
Ausdrücklich möchte sich das FSFF hier bei den Juroren bedanken, die sich zur Verfügung gestellt haben

Die um den Star 2008 konkurrierende Filme sind:

\"Heile Welt\" von Jakob Erwa
\"Underdogs\" von Jan-Henrik Drews
\"Revanche\" von Götz Spielmann
\"Chrigu\" von Jan Gassmann
\"Klassenkampf\" von Uli Kick
\"Jakobs Bruder\" von Daniel Walta

Regisseure oder Schauspieler werden zu den Vorstellungen in Seefeld anwesend sein.

HEILE WELT

D 2007, Regie: Jakob M. Erwa , 90 min., Freiheit und Einsamkeit liegen nah beieinander. Genauso wie Freude und Traurigkeit, Schreie und Sprachlosigkeit, Gewalt und Zärtlichkeit, Aggression und Hilflosigkeit.
HEILE WELT gewährt einen schonungslos ehrlichen Einblick in vier eng miteinander verwobene Schicksale. Ohne auszuschmücken begleiten wir fast dokumentarisch beobachtend die Figuren durch ihren Tag, durch ihre Nacht und den „Tag danach“. Frei nach Erzählungen und eigenen Erlebnissen entstand eine schriftliche Inszenierungsgrundlage einiger dramaturgisch verschränkter, aber dennoch fragmentarischer Momentaufnahmen. Erst durch die Verschränkung der Einzelepisoden gewinnen die zentralen Themen an Komplexität. Vereinsamung in der urbanen Masse durch fehlende Kommunikation.
GROSSER DIAGONALE PREIS - \"Bester Österreichischer Spielfilm\"; Diagonale 2007 -GERMAN INDEPENENCE AWARD - \"Bester Deutscher Film\"; Int. Filmfest Oldenburg 2007, www.heilewelt-film.com

Seefeld: 3.7. um 21.15 Uhr,
Starnberg: 4.7. um 18.00 Uhr,
Herrsching: 5.7. um 17.30 Uhr

UNDERDOGS

D 2007, Regie: Jan Hinrik Drevs, 92 min. u.a. mit Thomas Sarbacher, Hark Bohm. Schwerverbrecher und Hundewelpen. Harte Sprüche und Blindenhundtraining. Da wird etwas zusammengeführt, was man so im Kino zusammen noch nicht gesehen hat. Häftling Mosk (Thomas Sarbacher) trainiert verbissen für die gefängnisinternen Meisterschaften im Gewichtheben, als er ausgewählt wird, ein kleine Hundewelpen zu einem Blindenhund auszubildenn. Er will nicht, doch die Gefängnisleitung zwingt ihn. Er wehrt sich, aber die Leiterin des außergewöhnlichen Programmes insistiert. Als er sich fügt, steht ihm aber noch das Schlimmste wieder bevor. Er wird sich von dem liebgewonnenen Hund auch wieder trennen müssen...
Dass der Film so gut unterhält, liegt daran, dass Regisseur und Autor Jan Hinrik Drevs 2001 einen Dokumentarfilm über ein vergleichbares Projekt drehte und in Interviews mit den Insassen einen tiefen Einblick erhielt, wie diese Begegnung die Häftlinge veränderte.

Seefeld: 4.7. um 21.15Uhr,
Starnberg: 5.7. um 21 45 Uhr Open-Air

REVANCHE

Ö 2008, Regie: Götz Spielmann, 121 min., mit Johannes Krisch, Irina Potapenko. DIE Entdeckung auf den Filmfestspielen Berlin 2008. „Zu weich, möchtest gern ein harter Bursche sein, bist es aber nicht. Jeder merkt das sofort.“ muss sich Bordellhausmeister Alex von seinem Chef anhören. Als die junge ukrainische Prostituierte Tamara, mit der er heimlich liiert ist, gebrochen werden soll, ist aber seine Stunde gekommen. Er schleust sie aus dem Bordell. Doch bei dem Banküberfall, mit dessen Erträgen er sich mit ihr nach Spanien absetzen will, kommt sie ums Leben. Alex versteckt sich in der Nähe von Wien bei seinem Großvater auf dem Land. Eine Nachbarin, die den alten Mann regelmäßig besucht, ist die Frau des Polizisten, der den tödlichen Schuss abgefeuert hat ...
Götz Spielmanns neuester Film kommt in schlichten, archaisch-gewaltigen Bildern daher und interessiert sich erneut für die zufällige Verknüpfung von Schicksalen, ist aber noch dichter gewebt als sein Vorgänger und gewinnt eine fast parabelhafte Dimension hinzu. In Anwesenheit der Schauspieler

Seefeld: 5.7. um 21.15, 6.7. um 13.15 Uhr, Starnberg: 6.7. um 18.00 Uhr

CHRIGU

D 2007, Regie: Jan Gassmann, Christian Ziörjen, 80 min., Ein Film über das Leben. Mit 21 Jahren wird bei Christian ein Tumor entdeckt. Der junge Mann, von seinen Freunden \"Chrigu\" genannt, beginnt um sein Leben zu kämpfen. Er wünscht sich, einen Film über seinen Leidensweg zu machen. Jan Gassman begleitet seinen besten Freund mit der Kamera.
Die Kamera, die Chrigu bisher auf Reisen nach Indien, an Partys und an Konzerten begleitet hat, zeigt ihn nun in intimen Situationen - im Spital während der Chemotherapie, auf Spaziergängen oder zu Hause bei seiner Familie.
Jan Gassmann schafft es, ein eindrückliches Portrait seines Freundes zu machen, der zu jung zum Sterben ist. Dabei wird der Film nie kitschig oder moralisch, sondern bleibt allzu menschlich. Chrigu lacht, denkt nach, trifft Freunde, streitet, erzählt - bis zu seinem Tod.

Seefeld: 6.7. um 21.15,
Starnberg: 7.7. um 18.00 Uhr,
Herrsching: 8.7. um 17.30 Uhr

KLASSENKAMPF

D 2007, Regie: Uli Kick, 90 min., Dokumentarfilm. München . Hauptschule. Eine Klasse kurz vor dem Quali. Ein Jahr lang hat Uli Kick die Jugendlichen und ihre Lehrerin während ihres letzten Schuljahres beobachtet. Da ist die stete Frage, wozu man in die Schule geht, für die Schüler wie für die Lehrerin. Hinter den Gesichtern entspannen sich Geschichten und die Verhältnisse, aus denen die Kinder stammen. Da ist plötzlich unter den Schülern ein Meister im Squashspielen oder im Stepptanzen, da ist ein Mädchen, das sich um ihre Schwester kümmern muss, da ist ein Junge, der eigentlich begabter ist, als er sich selber zugesteht.
Und am Ende steht die Prüfung vor der Tür. Am Ende wird die Lehrerin nervös, am Ende behält auch sie nicht mehr die Ruhe, am Ende stehen Tränen, Lachen, Erleichterung und doch wieder viele Fragen. Von den 24 Schülern erhalten nur vier eine Lehrstelle.
Die Fragen bleiben offen. Über unser Schulsystem, das jeder kritisiert, das sich aber nicht ändert ... In Anwesenheit des Regisseurs

Seefeld: 7.7. um 21.15 Uhr,
Starnberg: 8.7. um 18.00 Uhr,
Herrsching: 9.7. um 17.30 Uhr

JAKOBS BRUDER

D 2007, Regie: Daniel Walta , 95 min., mit Christoph Maria Herbst, Klaus J. Behrend. Jakob und Lorenz sind Brüder, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Jakob ist der Ältere und entsprechend verantwortungsbewusst, ernsthaft und vernünftig. Lorenz hingegen schlägt schon mal über die Stränge, ist lebhaft und reißt gerne Scherze. Nachdem sich die beiden auseinander gelebt haben und Jahre nichts mehr miteinander zu tun hatten, macht sich Lorenz auf den Weg nach Ostfriesland, wo Jakob in Greetsiel ein Fischrestaurant betreibt. Der Grund für seinen Besuch ist ein trauriger: Er bittet seinen älteren Bruder, mit nach Hause zu ihrer kranken Mutter zu kommen. Der Rückweg wird für die Brüder zu einem abenteuerlichen Trip, bei dem sie sich nicht nur mit aktuellen Problemen – wie beispielsweise der minderjährigen Tramperin Lara – auseinandersetzen müssen, sondern auch mit ihrer zum Teil verdrängten, schmerzhaften Vergangenheit. www.jakobsbruder.de
Publikumspreis beim Kinofest Lünen für Daniel Walta

Seefeld: 8.7. um 21.15,
Starnberg: 9.7. um 18.00 Uhr