Kurzfilm von Gian Suhner mit ältestem Preis des Festivals ausgezeichnet

Goldenes Glühwürmchen an REALITÄT vergeben

Das "Goldene Glühwürmchen" - der älteste Preis des Fünf Seen Filmfestivals FSFF - geht in diesem Jahr an den Kurzfilm REALITÄT von Gian Suhner. Co-Regisseur und Drehbuchautor Sebastian Ladwig nahm die mit 500 Euro dotierte Auszeichnung am Dienstagabend (11.9.) während der legendären Dampferfahrt über den Starnberger See entgegen. Auf den zweiten und dritten Platz in der Publikumswertung auf dem Dampfer kamen KLIMAWANDEL von Lukas Baier und HAUT von Nancy Camaldo. In diesem Jahr waren aus insgesamt 400 Einsendungen 35 Kurzfilme mit einer Filmlänge von bis zu 25 Minuten ausgewählt worden, um in drei Programmen die drei Finalisten zu finden.
Der sieben Minuten lange Kurzfilm REALITÄT handelt von der Vorsitzenden einer rechten Partei (dargestellt von Esther Esche), die mit ihrem Assistenten in einer Limousine auf dem Weg zum Flughafen ist. Während der Fahrt tauscht sie sich mit dem Fahrer aus. Dieser - mit Migrationshintergrund - lässt sie schlussendlich am Berliner Geisterflughafen BER stehen. "Wir wollten uns mit der Sprache der Rechten auseinandersetzen und sie demaskieren und bloß stellen", erläutert Sebastian Ladwig. Die ehemalige AfD-Vorsitzende Frauke Petry habe dabei als Vorbild gedient. Der Film sei ohne großes Budget nachts in Berlin gedreht worden. Ladwig bezifferte die Produktionskosten mit 400 Euro. "Ein richtiger Guerilla-Film", hob BR-Moderatorin Jutta Prediger hervor.
Die deutschlandweit einzigartige cineastische Dampferfahrt auf einem Filmfestival fand in diesem Jahr bei schönster Sonnenuntergangsstimmung und lauen Spätsommertemperaturen statt. "Ich mag diese Spätsommerabende mit dem wunderschönen Septemberlicht sehr", betonte Festivalleiter Matthias Helwig. Die Verlegung des Festivals in den September habe sich als richtig erwiesen. "Wir sind sehr zufrieden." Mit gut 400 Gästen auf der MS Starnberg war die abendliche Umrundung des Starnberger Sees ausverkauft. Auf zwei Leinwänden wurden den Filmfans die drei Kurzfilme aus der Endauswahl sowie der Stummfilmklassiker NEVER WEAKEN ("Nur nicht schwach werden") mit dem großartigen Harold Lloyd präsentiert. Dazu spielte der Münchner Pianist Bernhard Zink live auf dem Klavier. Beim Dampferpublikum wurde das Programm mit großer Begeisterung aufgenommen.
Das "Goldene Glühwürmchen" wurde erstmals 1999 - damals noch auf den Breitwand-Open-Air-Kinos - vergeben. Der Preis im Wert von 500 Euro wird vom Weitwinkel-Verein e.V. gestiftet. Damit verbunden ist ein Wellness Wochenende im Seehotel Leoni am Starnberger See.

Information: www.fsff.de