GASTLÄNDER 2016

Serbien & Südtirol

Als Gastländer präsentierten sich auf dem 10. Fünf Seen Filmfestival zwei Länder mit äußerst produktiven Filmlandschaften: Serbien und Südtirol.

Eindrücke vom Balkan

Serbien stellt mit seiner Geschichte und seiner Gegenwart, aber vor allem mit seinen Filmen ein Land, dem man mehr Beachtung schenken muss. In allen Sektionen waren serbische Filme zu sehen, die die schwierige Vergangenheit der 1980er und 90er Jahre, die Flüchtlingsbewegungen und das heutige Leben mit den verschiedenen Volksgruppen beleuchten.

In diesem Rahmen widmete das FSFF dem heute vielleicht bedeutendsten und produktivsten Regisseur Serbiens, Goran Paskaljević, eine kleine Filmschau. Sein künstlerisches Credo spiegelt sich in tragikomischen Geschichten mit großartigen Schauspielern, einer eindrucksvollen Fotografie und einer feinste Schwingungen der menschlichen Seele auslotenden Musik. Zu sehen waren die Filme CABARET BALKAN – BURE BARUTA (1998), MIDWINTER NIGHT'S DREAM (2004), THE OPTIMISTS (2006) und HONEYMOONS (2009). Goran Paskaljević war vom 2. bis 5. August auf dem Fünf Seen Filmfestival anwesend. Neben seinen Filmen waren in allen Wettbewerben des Festivals serbischen Beiträge zu sehen: CIRCLES hat 2013 den FSFF-Hauptpreis gewonnen. ON THE OTHER SIDE setzt sich ebenso wie A GOOD WIFE mit den Schatten der Vergangenheit in der nahen Familie auseinander. DUBINA DVA im Dokumentarfilmwettbewerb forscht den Orten nach, an denen schlimmste Verbrechen geschehen sind. KORIDA versucht am Beispiel des Stierkampfes auf dem Balkan Völkerverbindendes aufzuzeigen. HUMIDITY-VLAZNOST zeigt die junge Generation, die Geld verdienen und die Vergangenheit wegschieben will, ohne das es ihr gelingt. ENKLAVE ist ein Jugendfilm, der die Freundschaft zwischen einem Serben und Albaner zeigt. Eine Hoffnung!

Kino im Alpenland

Mit Südtirol als Gastland, in Kooperation mit dem Bolzano Filmfestival Bozen und mit Unterstützung der Kurverwaltung Bozen, ermöglichte das FSFF Einblicke in das rege Schaffen bei unserem alpenländischen Nachbarn und zeigte, dass die Region nicht nur als spektakuläre Filmkulisse, sondern auch als Ort für Produktionen, Filmfestivals und Kulturkino wieder eine wichtige Rolle spielt.
Mit TANZ DER VAMPIRE und DAS FINSTERE TAL aus dem Repertoire und der Premiere von KÖNIG LAURIN sowie der Dokumentation BRENNERO/BRENNER von Julia Gutweniger und Florian Koffer in der Perspektive Junges Kino und DER KINOMANN AUS SÜDTIROL standen fünf Filme auf dem Programm, die vor allem in Südtirol gedreht wurden. Eröffnet wurde die Reihe mit einer Einführung zu „Film in Südtirol“ durch die beiden Autoren Renate Mumelter und Martin Kaufmann und einem anschließenden Empfang in der Starnberger Schlossberghalle. Ebenso war Martin Kaufmann, Kinomacher, Gründer und langjähriger Leiter der Bozener Filmtage nicht nur in einem Filmporträt, sondern auch als Jury-Mitglied beim Festival anwesend.


A good wife