Es war einmal in Amerika

Die Zeit ist mein Hauptdarsteller, sagte Sergio Leone. Seine Filme dehnen die Geschehnisse und machen sie dadurch manchmal fast schmerzlich deutlich. Sergio Leones letzter Film ist ein Meisterwerk, anfangs unterschätzt, gekürzt und verstümmelt, erst in den letzten Jahren als einer der besten Filme aller Zeiten geschätzt. Für ihn wäre die beste Fassung um die 265 Minuten lang gewesen. Leider sind es heute nur noch 220 Minuten.
In drei ineinander verwobenen Zeitabschnitten (1922, 1933 und 1968) wird die Geschichte einer Bande in New York City erzählt. Sie kommt während der Alkoholprohibition in den USA zu schnellem Reichtum und viel Macht, indem sie Schutzgeld erpresst, Konkurrenten gewaltsam aus dem Weg räumt und Alkohol schmuggelt. Nach der Aufhebung der Prohibition steht sie vor einer folgenreichen Entscheidung: Soll sie im großen Stil ins organisierte Verbrechen oder in die politische Korruption einsteigen?
Wir zeigen den Film in der Fassung, die 22 Minuten länger ist als die bekannte. Sie gibt diesem meisterwerk noch mehr Tiefe und Verständnis für die Figuren.

Übrigens - hier für Cineasten dDie nie gedrehte Eröffnungssequenz aus dem Drehbuch:
Man sieht Noodles in einem 1933er Truck an einem Gleis stehen. Im Hintergrund ist eine weite Naturlandschaft. Man hört das Geheule der Räder eines Zuges und das laute Geschrei der Pfeife. Es ist ein Zug auf dem Weg von Detroit nach New York, der von links nach rechts durch das Bild fährt. Die Sicht über die Gleise ist von der Lokomotive, dem Tender und den Waggons versperrt – Waggon nach Waggon ist beladen mit 1933er Fords. Dann kommt ein weiterer Zug von der anderen Seite. Der Zug fährt weiter vorbei, aber die Waggons sind nicht mehr mit 1933er Fords beladen. Es sind 1968er-Fabrikate in rosa, türkis und smaragdgrün geworden, die den Titel verkünden, der auf dem Bildschirm erscheint: ES WAR EINMAL IN AMERIKA. Der Zug und seine Geräusche verschwinden, und die Schranken erheben sich. Aber wir starren nicht mehr auf eine offene Naturlandschaft. Stattdessen sehen wir eine endlose Reihe von Hochhäusern. Man sieht Noodles nun nicht mehr in einem 1933er Truck sitzen, sondern in einem 1960er Chevy. Noodles 35 Jahre später …

One Upon A Time in America

US 1984, 220 Min., FSK ab 16 Jahren, OmU
Regie:
Sergio Leone
Drehbuch:
Leonardo Benvenut, Piero De Bernardi, Enrico Medioli, Franco Arcalli, Franco Ferrini, Sergio Leone
Besetzung:
Robert De Niro, James Woods, Elizabeth Mc Govern, Joe Pesci
Kamera:
Tonino Delli Colli
Filmographie:
FILMOGRAPHIE
1984 Es war einmal in Amerika
1971 Todesmelodie
1968 Spiel mir das Lied vom Tod
1966 Zwei glorreiche Halunken
1965 Für ein paar Dollar mehr
1964 Für eine Handvoll Dollar
1961 Der Koloss von Rhodos
One Upon A Time in America

US 1984, 220 Min., FSK ab 16 Jahren, OmU
Regie:
Sergio Leone
Drehbuch:
Leonardo Benvenut, Piero De Bernardi, Enrico Medioli, Franco Arcalli, Franco Ferrini, Sergio Leone
Besetzung:
Robert De Niro, James Woods, Elizabeth Mc Govern, Joe Pesci
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