Der Pfau, so erläutert der Prolog, sei ein fabelhaftes Tier, vollendet schön, doch seine Federn passen nicht zueinander: Von einer einzelnen könnte man nicht auf das gesamte Lebewesen schließen. Die vielen Aspekte, die Liebmann aufzeigt und die das große Ganze ausmachen, finden sich wieder in den Spielereien des filmischen Ausdrucks, in den Kapitelüberschriften und den Buchstabentafeln, auch in den Fotos und Gemälden an der Wand. Antek Liebmann: Nichts weiß man von ihm, und er verrät auch nichts. Reist nach Frankreich zur Entspannung. Schläft nicht. Wagt sich in den Wald, wo ein mörderischer Jäger sein Unwesen treibt. Lässt sich von der schönen Nachbarin anflirten. Beginnt eine Affäre mit dem jungen Sebastien. Bringt einmal die Nachbarstochter zur Schule und sieht dabei rot. Er ist verstört, vielleicht sogar gestört. Das macht das Faszinierende an ihm aus: Dass er so geheimnisvoll ist, dass er unerklärlich bleibt. Wir sehen ihn, wir gehen mit ihm, wir empfinden seine Launen mit, wir begleiten ihn beim Kennenlernen von Sebastien ebenso wie bei der Befremdung, wenn die Nachbarstochter ihre Hula-Hoop-Künste vorführt.
Dabei ist der Film bestückt mit assoziativen Einschüben, mit Farb- und Formspielen, mit kleinen stilistischen Exkursen in eine "Amelie"-Glückswelt oder in die gediegene Literaturverfilmung inklusive bedeutungsvoller Totalen.
Synopsis:
Teacher Antek Liebmann leaves his life in Germany behind and rents a place in summery northern France. He learns from his landlord that a murderer is striking terror in the surrounding woods. Following a dark premonition, Antek is drawn into the undergrowth on one of his walks where he makes a dangerous discovery. He befriends his attractive neighbour Geneviève and the cheery Sébastien. No one realises that Antek has left behind a terrible secret in his own country. Only the discovery of a mysterious property to which Geneviève takes him and the possibility of a new romantic relationship present Antek with a way out of the darkness. But before he can begin a new life he must confront the ghosts of his past, conjure them up and exorcise them.
The storytelling is like the feathers of a peacock, oscillating between unobtrusive glimmering and striking iridescence. And so gentle summer days slide into night-time terrors or vanish in short flights of fancy into parallel worlds.