Vielen ist der hohe Stellenwert der Biene im Ökogefüge nicht bewusst. Gäbe es sie nicht, so müssten die Menschen auf mehr als einen Drittel ihrer heute zur Verfügung stehenden Nahrungsmittel verzichten. Als "Liebesboten" der Flora tragen sie den Blütenstaub von einer Pflanze zur anderen und lassen so Obst und Gemüse gedeihen.
Global hat das Bienensterben in den letzten Jahren immer grössere Ausmasse angenommen. Die Gründe dafür sind zahlreich. In Australien soll der negativen Entwicklung Einhalt geboten werden. Dort erforscht die Tochter des Filmemachers Markus Imhoof zusammen mit ihrem Mann das Immunsystem des Insekts. Das Ziel ist die Zucht einer Hönigbienenart, die etwa gegen die Varroa-Milbe, einem hartnäckigen natürlichen Feind, resistent ist.
Doch es ist vor allem der Mensch, der mit seinem Eingriffen Stück für Stück die Symbiose Biene - Pflanzen aushebelt. In Kalifornien hält John Miller 15 000 Völker, die er für die Bestäubung seiner Mandelbaum-Plantage einsetzt. Da er diese mit Pestiziden besprüht, verabreicht er den Bienen wiederum Antibiotika, um sie widerstandsfähiger zu machen. Der Innerschweizer Imker Fred Jaggi dagegen will sein Urvolk bewusst vor äusseren Einflüssen - sprich auch anderen Bienenarten - behüten. Genau deshalb sterben die Bienen aber, nämlich an Inzuchtschwäche.