The Mastermind (2025), OmU
Ein Kunstraub, der so unscheinbar beginnt, wie er scheitert. Josh O’Connor verkörpert einen arbeitslosen Tischler, der in den 1970er Jahren in Massachusetts vier Gemälde von Arthur Dove aus einem kleinen Museum stiehlt. Der Coup entspringt weniger Raffinesse als Verzweiflung und Größenwahn. Reichardt unterläuft die Regeln des Genres: Kein kalkulierter Thrill, keine spektakulären Twists, sondern ein lakonischer Blick auf Alltag, Leere und die fragile Psyche eines Mannes, der sein Leben in den Griff bekommen möchte und es doch nur mehr verheddert. In gedämpften Farben und klaren Bildern entwickelt sich ein Film, der mehr über Charaktere als über Verbrechen erzählt, über das fragile Gleichgewicht zwischen Sehnsucht nach Bedeutung und dem banalen Scheitern daran. Entstanden ist so eine stille Studie über Selbsttäuschung, Illusionen und die trügerische Verlockung von Größe. Ein Kino, das präzise im Kleinen beobachtet und dabei große Fragen über Identität und Scheitern stellt.