Leonora addio

Drei Jahre nach dem Tod seines Bruders Vittorio, mit dem ihn die lebenslange Zusammenarbeit verband, wendet sich Paolo Taviani erneut dem Werk Luigi Pirandellos zu – nach Adaptionen von Kaos (1984) und Du lachst (1998). Ganz im Sinne des sizilianischen Dramatikers ist der Film nicht, was er zu sein scheint: Auf die Eifersuchtsnovelle von 1910, deren Titel er trägt, nimmt er keinerlei Bezug. Hauptfigur ist vielmehr Pirandello selbst oder eher seine Asche, die während des Faschismus eilig in Rom beigesetzt wurde und nun zur dauerhaften Ruhestätte auf Sizilien transportiert wird. Es wird eine Reise durch das frühe Nachkriegsitalien und sein filmisches Gedächtnis, mit Wochenschauen, Amateurfilmen und Fragmenten des Neorealismus. Nach der Beisetzung wird Leonora addio vom Roadmovie zur Literaturadaption und knüpft dabei an eine Erzählung an, die Pirandello kurz vor seinem Tod 1936 schrieb.
Vom „addio“ im Titel bis zur Besinnung auf die letzten Worte des Autors ist das eigenständige, aber im Schaffen der Brüder Taviani verwurzelte Werk ein bewegender Abschiedsgruß an den Bruder und gibt wie schon Cäsar muss sterben (Goldener Bär 2012) Literatur und Geschichte eine filmische Stimme.

Leonora addio

IT 2021, 90 Min., FSK ab 12 Jahren
Regie:
Paolo Taviani
Drehbuch:
Paolo Taviani
Besetzung:
Fabrizio Ferracane, Matteo Pittiruti, Dania Marino, Dora Becker, Claudio Bigagli
Kamera:
Paolo Carnera, Simone Zampagni
Filmographie:

2021 Leonora addio
2017 Una questione privata
2015 Maraviglioso Boccaccio
2012 Cesare deve morire
2007 La masseria delle allodole
2004 Luisa Sanfelice
2001 Resurrezione
1998 Tu ridi
1996 Le affinità elettive
1993 Fiorile
1990 Il sole anche di notte
1987 Good Morning, Babylon
1984 Kaos
1982 La notte di San Lorenzo
1979 Il prato
1977 Padre Padrone
1974 Allonsanfàn
1972 San Michele aveva un gallo
1969 Sotto il segno dello scorpione
1967 I sovversivi
1963 I fuorilegge del matrimonio
1962 Un uomo da bruciare
1960 L’Italia non è un paese povero
1954 San Miniato luglio ’44

Geboren 1931 in San Miniato, Italien. Seit 1954 realisierte er zusammen mit seinem Bruder, Vittorio Taviani, Spiel- und Dokumentarfilme, zu denen die beiden auch die Drehbücher verfassten. Bei den Filmfestspielen von Cannes gewannen sie die Goldene Palme für Padre Padrone und den Großen Preis der Jury für La notte di San Lorenzo. In Venedig erhielten sie 1986 den Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk. Die Filme I sovversivi, La masseria delle allodole und Cesare deve morire zeigten sie bei der Berlinale. Für Letzteren wurde das Duo mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet. Una questione privata war ihr letzter gemeinsamer Film.
Leonora addio

IT 2021, 90 Min., FSK ab 12 Jahren
Regie:
Paolo Taviani
Drehbuch:
Paolo Taviani
Besetzung:
Fabrizio Ferracane, Matteo Pittiruti, Dania Marino, Dora Becker, Claudio Bigagli
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