Der bayerische katholischen Pfarrer Korbinian Aigner (1885-1966) war ein entschiedener Widersacher des Nationalsozialismus, der seine Abneigung gegen Adolf Hitler und gegen dessen Ideologie stets klar formulierte und dies etwa auch im Jahr 1939 gegenüber seiner Schulklasse im Religionsunterricht tat, als er über das knapp gescheiterte Hitler-Attentat von Georg Elser im Münchner Bürgerbräukeller sprach. Aigner wird daraufhin zuerst nach dachau und dann nach sachsenhausen ins Konzentrationslager deportiert. Im KZ Dachau musste er im sogenannten Arbeitskommando „Kräutergarten“ Zwangs- arbeit leisten. Unbemerkt von der SS züchtete er zwischen den KZ-Baracken neue Apfelsorten, von denen eine noch heute unter dem Begriff „Korbiniansapfel“ gepflanzt wird. Aigner überlebte die KZ-Gräuel – und sollte neben allen Opfern und Überlebenden des Holocaust (auch) durch die unbeirrte Haltung, die er trotz der Gefahren bewiesen hat, in Erinnerung bleiben.