Kuba - so könnte man sagen - verweilt in einer Zeitschleife. Während einige Orte sich den modernen Entwicklungen anpassen, ist das gängige Stadtbild geprägt von Einflüssen der romantisierten 1950er Jahre. Doch welche Ursachen führten letztlich zu diesem ambivalenten Eindruck des Inselstaates?
Vom weltberühmten Filmemacher Hubert Sauper - Regisseur des Sundance-Gewinners WE COME AS FRIENDS und des Oscar®-nominierten DARWIN'S NIGHTMARE - stammt EPICENTRO, ein eindringliches und metaphorisches Porträt des postkolonialen, «utopischen» Kubas, in dem 1898 die USS explodierte Maine schwingt immer noch mit. Dieser Urknall beendete die spanische Kolonialherrschaft in Amerika und leitete die Ära des amerikanischen Empire ein. Zur gleichen Zeit und am gleichen Ort wurde ein mächtiges Eroberungswerkzeug geboren: Kino als Propaganda.
In EPICENTRO erforscht Sauper zusammen mit den außergewöhnlichen Menschen in Havanna - insbesondere seinen Kindern, die er «junge Propheten» nennt - ein Jahrhundert des Interventionismus und der Mythenbildung, um Zeit, Imperialismus und Kino selbst zu befragen.