Mittwoch, 25.2.2015, 19:30 Uhr, Starnberg
Mit Einführung in italienischer Sprache durch Ambra Sorrentino-Becker
Le Meraviglie - Land der Wunder
IT/D/CH 2014, 111 Min., Regie: Alice Rohrwacher, Darsteller: Alba Rohrwacher, Sam Louwyck, Maria Alexandra Lungu
Es gibt Filme, die wirken nach dem Sehen noch lange nach und entfalten ihre ganze Qualität erst beim weiteren Nachdenken. So ein Film ist "Le meraviglie - Land der Wunder". Die 14 Jahre alte Gelsomina lebt in der ländlichen italienischen Toskana, zusammen mit ihren drei Schwestern, ihrer Mutter Angelica und ihrem Vater Wolfgang. Letzterer ist längst kein politisch linker Idealist mehr, sondern nur noch ein abgetakelter Patriarch. Finanziell kommt die Familie gerade so mit der hauseigenen Honigpro- duktion über die Runden. Es fehlt immer an Geld, Gelsomina will den Hof per Geldsegen retten. Darum hat sie ihre Familie zur Teilnahme an einer Fernsehsendung namens Village Wonders angemeldet. Die Teenagerin hofft auf den Gewinn, doch der Vater hat die Teilnahme an der Show verboten - es ist an dem Mädchen, den Weg dahin trotzdem zu suchen.
Wiederholung, 4.3.2015, 18:00 Uhr, Herrsching (ohne Einführung)
Samstag, 28.2.2015, 22:15 Uhr, Herrsching
Kultkino im Kino Herrsching
Wir zeigen zwei Serienfolgen von Robert Altman
Freitag, 27.2.2015, 19:30 Uhr, Seefeld
In Zusammenarbeit mit "Tango a la carte" zeigen wir den Film Man muss mich nicht lieben und bieten im Anschluss in der Lounge die Möglichkeit Tango zu tanzen.
Eintritt: 10,- Euro
Man muss mich nicht lieben
FR 2005, 93 Min., Regie: Stéphane Brizé, Darsteller: Patrick Chesnais (Jean-Claude Delsart), Anne Consigny (Françoise), Georges Wilson (M. Delsart, le père de Jean-Claude),
Von wegen Lebensfreude: Jean-Claude ist über 50 - und Gerichtsvollzieher. Pfändet und setzt Schuldner vor die Tür. Man liebt ihn nicht, versteht sich. Bis er sich aufrafft, einen Tango-Tanzkurs anzutreten ...
Er trifft auf Francoise, die ihn verzaubert. Plötzlich fühlt er, was es heißt, allein zu sein - und wagt, schüchtern und leise zu hoffen. Doch Francoise steht vor der Hochzeit mit einem verhinderten Künstler. Tief ist die Verwirrung der Gefühle, in die sie Jean-Claudes wortloses Werben stürzt ...
PRESSE: Stephane Brize hat alles Offensichtliche und Vordergründige dieses Szenarios eliminiert. Er spürt dem Verdrängten und Verborgenen in den Gesten und Blicken nach und eröffnet mit seiner zärtlichen Zurückhaltung einen Raum für Menschen, die man unter normalen Umständen leicht übersieht.(SZ)
"Stephane Brizé gelingt mit seinem Spielfilmdebut ein kleines Wunder und große Kinokunst. Er zelebriert den Reiz des Schweigens, die Symbolik von Gesten, die Bedeutung von Blicken und serviert kein plattes Hollywood-Ending, sondern ein fantasievolles und offenes Ende. Man muss diesen sperrigen Menschen nicht lieben. Aber man tut es. Aus ganzem Herzen!" (BLICKPUNKT: FILM)
Dienstag, 24.2.2015, 19:30 Uhr, Herrsching
Doku-Film über den "Strukturwandel" eines Dorfes
(Dokumentarfilmpreis auf dem Fünf Seen Filmfestival 2014)
Der Filmemacher Simon Baumann ist in Suberg, einer 600-Seelen-Gemeinde in der Nähe von Bern aufgewachsen und will nun dort wieder Fuß fassen. Mit melancholischen Bildern und satirischen Untertönen erfasst er die Veränderung des Ortes vom Bauerndorf zur anonymen Schlafgemeinde: Bauboom, Zersiedelung, Verkehrszunahme, Vereinsamung und Verlust des Gefühls der Zusammengehörigkeit.
„Man sagt, die Welt sei ein Dorf geworden. Nehmen wir an, dieses Dorf heiße zum Beispiel Suberg, dann kann man hier die ganze Welt sehen.“
Anschließ. Filmgespräch mit Martin Wölzmüller Bayerischer Landesverein für Heimatpflege e.V.
Sonntag, 22.2.2015, 11:00 Uhr, Starnberg
Wir freuen uns, Sie zu diesem beeindruckenden Stummfilmklassiker mit Harold Lloyd ins Kino Starnberg einzuladen
- mit der kongenialen neuen musikalischen Interpretation von Tempo Nuevo.
"Safety Last!" hat Harold Lloyd unsterblich gemacht!
Hollywoods erfolgreichster Komiker der 20er Jahre schuf mit dieser atemberaubenden "thrill-comedy" ein Meisterwerk, dessen Schlusssequenz sich in das Gedächtnis jedes Zuschauers eingräbt: Das Bild von Harold, der an einem Uhrzeiger hängt, während unter ihm eine Straßenschlucht gähnt, ist eine Ikone der Filmkunst.
Mittwoch, 18.2.2015, 19:00 Uhr, Seefeld
Im Gespräch mit Susanne Hauenstein
Wir zeigen folgende zwei Filme über den amerikanischen Expressionisten:
"Jackson Pollock" - Dokumentarfilm (19:00 Uhr)
2009, 52 Minuten, Regie: Kim Evans
"Jack the Dripper" spottete 1956 das 'Time Magazin' über einen der bedeutendsten amerikanischen Maler des 20. Jahrhunderts. Er tat dies, weil Pollock für etwas Neues stand: Mit seiner innovativen Maltechnik des Schüttens (dripping) und Tropfens (pouring) entwickelte er das 'action painting' und brachte radikal subjektive Werke hervor, die die Welt der Kunst revolutionierten. Pollock verkörperte jedoch auch das Image eines sinnsuchenden und trinkenden Künstlers, das durch seinen frühen Tod zur Legende wurde. Kim Evans porträtiert den Mythos Pollock, dessen abstrakte Gemälde von den Medien als Inbegriff einer eigenständigen amerikanischen Kunst gefeiert wurden.
"Pollock" (Spielfilm): Beeindruckendes Biopic! (Ca. 20:15 Uhr)
USA 2000, 123 Min., FSK ab 12 Jahren, Regie: Ed Harris, Darsteller: Ed Harris, Marcia Gay Harden
Jackson Pollock, ein verbitterter amerikanischer Maler, lernt 1941 auf einer Vernissage die Jungkünstlerin Lee Krasner kennen. Die junge Frau interessiert sich für den Maler und für seine Werke. Sie werden ein Paar. Als Lee das überragende Talent, über das Jackson verfügt, bemerkt, vernachlässigt sie für ihn ihre eigene Karriere um ihn zu unterstützen. Peggy Guggenheim erklärt sich bereit, Pollocks Werke in ihrer Galerie Art of This Century in Manhattan auszustellen. Die Ausstellung ist ein voller Erfolg, Pollocks Name ist in aller Munde. Das Life Magazine bezeichnet ihn sogar als einen der wichtigsten Künstler der Welt. Doch der Ruhm steigt Pollock bald zu Kopf. Schon vorher dem Alkohol nicht abgeneigt, trinkt er nun bis zum Exzess. Seine Frauengeschichten - unter anderem mit Peggy Guggenheim – zerstören seine Beziehung zu Lee.
Presse: "...ein ebenso interessanter wie unterhaltender Film, der nicht nur ein wichtiges Kapitel amerikanischer Kunstgeschichte vermittelt, sondern zugleich die Mechanismen der Kunstszene durchleuchtet und Einblicke in eine intensiv gelebte Liebes- und Arbeitsbeziehung gewährt". (film-dienst)
Mittwoch, 18.2.2015, 19:00 Uhr, Seefeld
Mit Einführung durch Filmjournalist Thommy Lochte
Tod in Venedig
Italien 1970, 130 Min., FSK ab 12 Jahren, Regie: Luchino Visconti, Darsteller: Björn Andersson, Silvana Mangano
Luchino Visconti interessierte an Thomas Manns Novelle vor allem "das menschliche Drama eines Künstlers, die Geschichte seiner Einsamkeit und seiner Verzweiflung". Es geht um Altern, Verfall und Tod, um das Sterben eines tief verunsicherten Menschen und den Zusammenbruch der Wertmaßstäbe einer degenerierten Gesellschaft. Das Dionysische siegt über das Apollinische, das Rauschhafte über die Vernunft.
Thomas Mann hat als Schauplatz mit Bedacht Venedig gewählt, einen Ort, der nicht nur als Stadt der Liebe gilt, sondern auch als Symbol der Schönheit und des Verfalls.
Musik aus Gustav Mahlers 3. und 5. Sinfonie untermalt die ästhetischen Bilder dieses elegischen Films, der die morbide Atmosphäre der Novelle kongenial wiedergibt, auch wenn Luchino Visconti aus dem berühmten Schriftsteller einen gescheiterten Komponisten macht und an einigen weiteren Stellen von der literarischen Vorlage abweicht. (Die Episode mit der Prostituierten Esmeralda stammt aus Thomas Manns Roman "Doktor Faustus"
Eintritt: 5,- Euro, Gildepassinhaber frei