Seefeld, Lounge 28.12. + 2.1.+ 3.1.
Mikkel Rentsch stellt seinen Film vor. \"Watt Unter\" ist skurril, melancholisch, komisch, ein film um das Nichtaufgeben und dem ständig drohenden Aufgeben.
Freitag 28.12. und do 3.1. um 19.00 Uhr, Mittwoch 2.1. um 21.00 Uhr
Starnberg, Sonntagsmatinee 16.12. um 11.00 Uhr
Wie gehen wir mit unserer Vergangenheit um? Wie begegnet ein junger Mensch einem so schwierigen Ort wie Auschwitz? Robert Thalheim hat einen beeindruckenden Film über den heutigen Umgang mit Auschwitz gemacht. Ein junger Zivi kommt dorthin, um in der Gedenkstätte zu arbeiten und einen der alten Überlebenden zu betreuen. Dabei macht der Regisseur die Diskrepanz zwischen geläufiger Gedenkrhetorik und existenziellem Leid ebenso sichtbar, wie das alltägliche Leben in einer Kleinstadt, deren Name für das Verbrechen schlechthin steht.
Starnberg, Mi 12.12. um 19.30 Uhr
Ein wunderbares Stück Kinokunst von Giuseppe Tornatore aus dem Jahre 1995. Die Geschichte des Betrügers Joe Morelli, der durch Sizilien fährt und den Leuten erzählt, er mache Probeaufnahmen für ein Filmstudio. Gegen einen Beitrag von 1500,-Lire lassen sich die Leute filmen, in der Hoffnung einmal ein Filmstar zu werden. Doch in der Kamera sind nur Filmreste... DER MANN, DER DIE STERNE MACHT ist ein nostalgisch-romantisch-tragikomisches Road Movie, eine Hommage an das Kino und die Tage des Neorealismus, eine Liebeserklärung an die Menschen Süditaliens.
Mit einer italienischen Einführung von Ambra Sorrentino-Becker.
Starnberg, So 25.11. Matinee um 11.00 Uhr
\"Auf der Suche nach dem tanzenden Gott\". In Zusammenarbeit mit dem südindischen Künstler Alexander Devasia berichtet Silvia Bantle über die Reflektionen einer Reisenden aus dem modernen Westen über den Untergang eine alten Kultur in Kerala und dem gleichzeitigen Umbruch zur Moderne in Indien.
Live-Lesung und Film mit Silvie Bantle.
Herrsching, Di 20.11. um 19.30 Uhr
Dokumentarfilm über Migranten aus Mittelamerika in die USA.
Anschließend Filmgespräch mit Teresa Avila, Expertin für Menschenrechtsfragen in Mexiko.
Hunderttausende Lateinamerikaner begeben sich jährlich auf die gefährliche Reise durch Mexiko ins „gelobte Land“ USA. Man nennt sie die „Niemande“ - spanisch „Nadie“ - , denn sie sind ohne Papiere unterwegs, um nicht abgeschoben zu werden, wenn die Polizei sie aufgreift.
Der mexikanische Jungregisseur und Filmemacher Tin Dirdamal hat einige dieser Migranten begleitet. Ihre Reise durch Mexiko wird zum Albtraum: Korrupte Polizisten, unfähige Einwanderungsbehörden, Vergewaltigungen, mordende Jugendbanden. Manche versuchen, mit Güterzügen an die Grenze zu kommen. Doch auch hier gilt das Recht des Stärkeren: ungebetene Mitfahrer werden kurzerhand vom Wagondach gestoßen. Wer es schließlich bis in die Vereinigten Staaten schafft, darf zum zweiten Mal Geburtstag feiern.
Selten hat sich ein Regisseur derart hartnäckig auf die Spur der Marginalisierten begeben, um deren risikoreichen Alltag in einem \"Durchgangsland\" nachzuzeichnen. Ein erbarmungsloser Krieg tobt vor den Toren der reichen Länder.
„De Nadie“ gibt den unzähligen lateinamerikanischen Migranten eine Stimme. Der Film gewann beim Sundance Festival 2006 den Publikumspreis.
Empfehlenswert zum gleichen Thema der aktuelle Spielfilm \"Trade - Willkommen in Amerika\" von Marco Kreuzpaintner.
Starnberg, So 18.11. Matinee um 11.00 Uhr
Die hochmoderne Kokerei Kaiserstuhl wird nach nur acht Jahren stillgelegt und nach China verkauft. Die beiden Regisseure Ulrike Franke und Michael Loeken haben die eineinhalbjährige Demontage der gigantischen Industrieanlage mit der Kamera begleitet und daraus einen facettenreichen Film über die alltäglichen Seiten der Globalisierung gedreht, über das Zusammentreffen verschiedener Kulturen, über neue Chancen und verloren gegangene Perspektiven.
Zur Diskussion hat das Kulturforum Starnberg die Sinologin Sylvia Roth eingeladen. Nach ihren Studien an der Universität von Lianing (VR China) und der Sagashi Daigaku University (Japan) hat sie an der LMU München ihre Magisterarbeit über „Kulturelle Probleme deutsch-chinesischer Geschäftsverhandlungen“ geschrieben. Derzeit macht sie u.a. in Schulungen Mitarbeiter deutscher und chinesischer Firmen mit den Besonderheiten der jeweiligen Kultur vertraut. „Sprache allein bringt noch kein Verständnis“, so Roth.
Für die Herbstferien haben wir einige Komödien (hier vor allem: Zusammen ist man weniger allein aus Frankreich, Immer nie am Meer aus Österreich und Reine Geschmacksache aus Deutschland), Dokumentarfilme (hier vor allem: Farmer John ) und äußerst sehenswerte Dramen (Der in Venedig preisgekrönte Still life und weiterhin Trade von Marco Kreuzpaintner) zusammengestellt, dazu sehenswerte Kinder- und Familienfilme, die Spaß machen: Für die ganz Kleinen: Die drei Räuber, für die etwas Größeren: Max Minsky und ich, Ratatouille und Könige der Wellen. Viel Spaß im Kino