Der Freund meiner Freundin

6.+8.12. Starnberg + Seefeld

Mit Einführung in französischer Sprache durch Francine Martens:

L´ami de mon amie - Der Freund meiner Freundin

Fr 1987, Regie und Buch: Eric Rohmer, mit Emmanuelle Chaulet, Sophie Renoir, 98 min., OmU
Schlicht ein bezaubernder Film: \"Die Freunde meiner Freunde sind auch meine Freunde\" - diese Redewendung karikiert Eric Rohmer in seiner Liebeskomödie auf für ihn typische Art und Weise: immer stehen die Worte der handelnden Personen in reizvollem Gegensatz zu ihren Taten, je mehr über etwas gesprochen wird, desto scheuer scheint es sich zu verflüchtigen und am Ende hält niemand das in den Händen, wonach er sich zu Beginn gesehnt hat. Der Film gönnt seinen Figuren im Gegensatz zu anderen Rohmer-Filmen ein zumindest vorläufiges Happy End. Das Puzzle findet, wenn auch in anderer Form als angestrebt, zusammen. EIN MEISTERWERK

Filmgespräch mit Belle Schupp

29.11., 11 Uhr Seelenvögel von Thomas Riedelshemer

Kino Breitwand und KunstRäume am See zeigen am
Sonntag, 29.11., 11 Uhr
Seelenvögel
von Thomas Riedelsheimer (\"Rivers and tides\")

Seelenvögel

D 2008, Regie, Buch und Schnitt: Thomas Riedesheimer, 90 min.,
Thomas Riedelsheimer hat 2 ½ Jahre lang schwerkranke junge Menschen mit der Kamera begleitet und hat dennoch eine Ode auf das Leben geschaffen. Wie das geht? Indem er vorbehaltlos deren Lebenswillen in den Vordergrund stellt, sie mit ihren Ängsten und Hoffnungen ernst nimmt und sie vor allem bei ihrem alltäglichen Leben begleitet. Denn auch der Tod ist eine alltägliche Erscheinung – zumindest bei diesen drei Protagonisten und deren Familienangehörigen.
Für die 15-jährige Pauline, den 10-jährigen Richard und den 6-jährigen Lenni bedeutet leben etwas besonderes. Sie sind an Leukämie erkrankt und müssen sich mit dem Tod auseinandersetzen. Pauline schreibt Gedichte, Richard weiß alles über seine Krankheit und Lenni füllt mit seinem Charme mühelos einen Raum. Drei starke junge Menschen mit ihren Plänen, Hoffnungen, Erfolgen und Niederlagen. Eine ungewöhnliche, filmische Annährung an eine unvorstellbare Situation, in der nicht die Krankheit im Vordergrund steht, sondern die Suche nach der Kraft und Energie des Lebens.
»Im Herzen dieses Films ist Stille, Frieden und eine große Schönheit. Thomas Riedelsheimer lässt uns in seinem tief bewegenden Dokumentarfilm an einer Erfahrung teilhaben, für die die meisten von uns keine Begriffe haben. Ein Geschenk!« Vancouver International Film Festival
PRESSE: Der Film verzichtet auf eine billige Betroffenheits-Attitüde und auf jede emotionalisierende Zuspitzung wie etwa Musik. Bei aller bewundernswerten Leichtigkeit beschönigt er nichts (filmdienst)

Stummfilm + LIVE MUSIK

Sa., 21.11., 20 Uhr Kino Breitwand Schloss Seefeld

Das Kabinett des Dr. Caligari

Stummfilm mit Live Musik, gespielt von Hans Wolf u.a.
D 1919/1920, Regie: Robert Wiene, mit Werner Krauß, Conrad Veidt, Lil Dagover
Ein Klassiker der Filmgeschichte und der Kulturgeschichte. Dr. Caligari, versetzt mit Hilfe eines Somnambulen namens Cesare eine kleine norddeutsche Stadt in Angst und Schrecken. In expressionistischen Bauten schleicht des Nachts der Sklave Caligaris durch die Stadt und begeht unter dem Einfluss seines Herrn furchtbare Morde. Als eines Nachts ein junger Mann ermordet wird, dem Cesare den nahen Tod prophezeit hatte, ahnt Francis, ein Freund des Toten, dass Dr. Caligari mit der Sache zu tun hat.

17.11. Beautiful bitch

Am 17. November um 19.30 findet im Herrschinger Kino Breitwand das nächste AGENDA-21-Filmgespräch statt. Gezeigt wird der preisgekrönte Spielfilm „Beautiful Bitch“ von Martin Theo Krieger. Der Film beruht auf realen Ereignissen und beschreibt eindrücklich die Situation von osteuropäischen Straßenkindern, die sich ohne jedes soziale Netz durchschlagen müssen.

Hauptperson ist die fünfzehnjährigen Taschendiebin Bica, die in den Straßen von Bukarest lebt. Sie wird von einer kriminellen Bande aus Rumänien nach Düsseldorf geschleust. Hier muss sie zusammen mit anderen Klaukindern unter dem Kommando des brutalen „Patrone“ Cristu arbeiten. Auf einem ihrer Streifzüge lernt Bica die verwöhnte Göre Milka kennen, die ein normales Teenager­leben führt. Die Situation spitzt sich zu, als der Patrone Wind vom Doppelleben seiner besten Angestellten bekommt.

Gast beim anschließenden Filmgespräch ist die Kindertherapeutin Edith Kirchmann, Gründerin und Vorstand der Kinderhilfe Rumänien in Hechingen. Sie wird über ihre Projekte zur Familienhilfe und die aktuelle Situation in Rumänien berichten.



Flyer unter http://www.indienhilfe-herrsching.de/pdf/WerbeflyerBeautifulBitch.pdf

Die Einführungen zu unseren Filmen können Sie herunterladen unter dem Link http://www.indienhilfe-herrsching.de/agenda_21.htm

Zum Film: Beautiful bitch

Italienische Film im Original

11.11.: Il vento fa il suo giro - Der Wind zieht seinen Weg

Jeweils mittwochs in Starnberg mit Einführung in italienischer Sprache durch Ambra Sorrentino Becker

Il vento fa il suo giro - Der Wind zieht seinen Weg

Italien 2006, 110 Min., Regie: Giorgio Diritti, Kamera: Roberto Cimatti, Musik: Marco Biscarini, Daniele Furlati, Darsteller: Thierry Toscan, Alessandra Agosti, Dario Anghilante, Giovanni Foresti,

Chersogno, ein idyllisches Dorf in der wilden Bergwelt der italienischen Alpen. Das Leben hier ist ursprünglich, die überwiegend älteren Einwohner sprechen noch den okzitanischen Dialekt und halten sich mit Sommer-Tourismus über Wasser. Hierhin zieht es den französischen Schäfer Philippe mit seiner Familie und seiner Ziegenherde. Der ehemalige Lehrer ist auf der Suche nach einem neuen Leben im Einklang mit der Natur. Anfangs werden Philippe und seine Familie herzlich begrüßt, zumal Philippe ganz hervorragenden Käse produziert. Doch bald schlägt die Stimmung in dem kleinen Dorf in Neid, Misstrauen und Intoleranz um. Das Zusammenleben der „Neuen“ und der „Alten“ wird immer schwieriger.

Les derhosn

So., 8.11. 19 Uhr Kino Breitwand Schloss Seefeld

Les Derhos´n
Wieder bei uns: Martin Lidl und Michi Marchner, die zusammen seit 20 Jahren ihre Musik. Eine Musik, die alles darf und nichts muss. Die sicher irgendwo in den 60/70 Jahren und ihren Gitarrenhelden verwurzelt liegt und dann eben, als ob es nicht schon reichen würde, auch noch mit Texten aus der hohen Dichtkunst bestückt ist. Lustig, komisch, skurril, abgedreht und bewegend. Auf alle Fälle tief, abgründig und doppelbödig.
Anschl.: Vorne ist verdammt weit weg
D 2007, Regie: Thomas Heinemann, 97 min. Erwin Pelzig als Chauffeur für den Einkaufswagen-Hersteller Bieger. Dort erfährt er, dass der Job in Gefahr ist, da die Produktion in die Mongolei verlagert werden soll. Pelzig versucht, dies abzuwenden.

3.11. Les glaneurs und la glaneuse

Französische Filme im Original mit Untertiteln

F 2000. R+B: Agnès Varda; K: Didier Doussin, Stéphane Krausz, Didier Rouget, Pascal Sautelet,Agnès Varda, M: Agnès Bredel, Joanna Bruzdowicz, Richard Klugman, Isabelle Olivier, ; D: Bodan Litnanski, Agnès Varda, François Wertheimer, u.a.

Für Agnès Varda hat diese Haltung etwas Archetypisches: Der Mensch bückt sich, um Essbares vom Boden aufzusammeln. Eine bescheidene, aber keine unterwürfige Haltung. Als der Ackerbau noch Handarbeit war, gehörte das Lesen der Ähren, \'\'le glanage\'\', zum Alltag der Ernte, damals ausschließlich eine Arbeit der Frauen. Heute kehrt diese Praxis wieder, im Alltag derjenigen, die kein Geld für den Supermarkteinkauf haben. Sie durchforsten abgeerntete Kartoffelfelder nach dem Ausschuss, der nicht den Handelsbestimmungen entspricht. Zum Beispiel, weil die Knollen Herzform haben.

Agnès Varda freut sich wie ein Kind über die vielen Herzkartoffeln, die sie auf dem Acker findet. Sie lässt den Blick ihrer kleinen Digitalkamera zärtlich über deren straffe, erdgesprenkelte Oberfläche gleiten. Varda ist natürlich selber eine Sammlerin, die Sammlerin aus dem Filmtitel: eine Sammlerin von Bildern. Bekannt ist sie als unbekannte Vorreiterin der Nouvelle Vague, die patriarchalische Filmgeschichte hat ihr außerdem einen Platz als Gattin von Jacques Demy eingeräumt. Informationen, die man bei der Sichtung von \'\'Die Sammler und die Sammlerin\'\' getrost vergessen kann.

Vardas Essayfilm ist eine Expedition in die Wirklichkeit eines Begriffs. Von Feld zu Feld, von Markt zu Markt, von Mülltonne zu Mülltonne ist sie durch Frankreich gezogen, um \'\'durchzudeklinieren\'\' (Varda), was \'\'glaner\'\' (\'\'sammeln\'\') bedeutet. Gesammelt werden Trauben, Äpfel, Fischfilets, Kühlschränke. Das Motiv der Sammler ist meistens Armut, oft aber auch reines Vergnügen oder Empörung über die Wegwerfgesellschaft. Obwohl der Film somit zutiefst soziale Betrachtungen anstellt, verfällt er nie in den übellaunigen Tonfall der Anklage oder der investigativen Sozialrecherche. Vardas charmante, intelligente Kommentare erstatten dem Sammeln vielmehr seine Würde zurück. Und sie lässt die Leute reden, den Obdachlosen genauso wie den Nobelkoch, der im Gebüsch liebevoll seine Kräuter zupft. Anschließend bedankt sie sich bei ihnen.

Zuhause legt Varda die Herzkartoffeln ins Regal und dokumentiert ihren Verfallsprozess. Ein anderes Mal filmt sie, die am 30. Mai 2003 75 Jahre alt wurde, ihre eigene, faltige Hand. Den Schimmel an ihrer Wohnungsdecke vergleicht sie, die eine große Kunstliebhaberin ist, mit einem Tapiès. Meditationen über den Tod wechseln sich mit Abstechern in Museen ab. Auf der Autobahn formt Varda mit der Hand eine Art Sucher vor dem Objektiv und greift nach vorbeifahrenden Lastwagen. Sie will mit ihnen spielen, sagt sie. Der Reichtum ihrer Fundsachen lässt sich kaum aufzählen.

Es ist zugleich der Reichtum einer Autorin, die mit der eigenen Stimme spricht und deren subjektive Poesie sich gerade so für die Welt durchlässig macht. Der Essayfilm, diesseits des terroristischen Erfindungsdrucks der Fiktionalität, jenseits der besserwisserischen Pädagogik des Dokumentarfilms, verkörpert die Freiheit des Kinos. Wenn es dort wahre Schönheit gibt, oder gar, um abschließend ein bisschen zu schillern, schöne Wahrheit, dann fühlt sie sich an wie \'\'Die Sammler und die Sammlerin\'\'.

Jakob Hesler

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