Renitente Gedichte und Film\"Die Scheinheiligen\"
Ois is easy
In Kooperation mit der Zeitschrift DAS GEDICHT / Anton G. Leitner (www.dasgedicht.de) präsentieren wir renitente Gedichte aus Bayern zum Film
„Die Scheinheiligen“
mit den Münchner Turmschreibern Anton G. Leitner, Hardy Scharf und Alfons Schweiggert. Dazu zeigt der Münchner Filmemacher Richard Westermaier Videoclips mit verfilmten Gedichten.
Eintritt: € 10,- / € 8,- (ermäßigt)
Filme und Verse arbeiten mit Bildern, Mustern und Rhythmen. Diese Verwandtschaft lädt zur Kooperation ein. Die Zeitschrift DAS GEDICHT und das Kino Breitwand verbinden in der neuen, gemeinsamen Veranstaltungsreihe »Gedicht und Film« poetische und cineastische Elemente. Spannende Themenabende vereinen Lyrik-Videoclips und Live-Lesungen mit einer Spielfilmpräsentation.
„Ois is easy“: Hinter der bayerischen Neigung, alles leicht zu nehmen, verbirgt sich gern ein renitenter Geist. Mal listig und pfiffig, mal polternd oder krachert geht es zu in bajuwarischen Poesie- und Filmlandschaften. Der Filmemacher Richard Westermaier hat im Auftrag der Zeitschrift DAS GEDICHT / Anton G. Leitner mehrere Videoclips produziert.
Die Scheinheiligen
D 2001, 79 min., Regie: Thomas Kronthaler, mit Maria Singer, Johannes Demmel
Der alten Magdalena Trenner gehört ein Grundstück in Autobahnnähe, auf das ein Schnellrestaurant mit Autobahnzubringer gebaut werden soll. Dieses will sie allerdings nicht so leichtfertig herausrücken und mit Hilfe des Holzschnitzers Johannes, des Asylbewerbers Theophile und den örtlichen Pfadfindern gelingt es ihr, den Bürgermeister und seine Spezln in Schach zu halten. Heimat-Persiflage um den realen Bau eines Schnellrestaurants am Irschenberg
Dienstag, 17.5., 19.30 Uhr Herrsching
AGENDA-21-Filmgespräch über Jane Goodall
Am 17. Mai um 19.30 Uhr lädt die lokale AGENDA 21 ins Herrschinger Kino Breitwand zu einem Filmgespräch über Leben und Werk von Dr. Jane Goodall. Die Wissenschaftlerin wurde in den 60er und 70er Jahren als Affenforscherin bekannt, gab jedoch dann ihre Karriere auf und verwendet seitdem ihre ganze Zeit und Energie darauf, gegen die Zerstörung unserer Lebens¬grundlagen auf der Erde zu kämpfen.
Regisseur Lorenz Knauer begleitet die 75 jährige Dame auf ihrer scheinbar endlosen Reise in verschiedenste Länder der Welt und versucht dabei auch einen Blick auf die Person zu erhaschen, die sich hinter der Ikone als \"Weltenretterin\" verbirgt.
Im Anschluss an den Film besteht Gelegenheit zu einem Filmgespräch mit dem Regisseur des Films, Lorenz Knauer, und mit Monika Lieschke, Mitglied von Roots & Shoots München - einer weltweiten Organisation, die von Jane Goodall ins Leben gerufen wurde.
Thementag im Kino Breitwand - 15.5.2011
Thementag im Kino Breitwand - 15.5.2011
In Zusammenarbeit mit dem Kino Breitwand Starnberg laden wir ein zu einem
Thementag zum Thema \"Blindsein\"
Petra Morsbach liest aus ihrem Buch„Der Cembalospieler“
Um 11 Uhr eröffnet diesen Tag Petra Morsbach. Sie liest aus ihrem Buch \"Der Cembalos-pieler\" (Piper, 2008).
“Als er sich im Alter von fünf Jahren zum ersten Mal an ein Klavier setzt, öffnet sich eine neue Welt für den erblindenden Moritz. Alles scheint sich jetzt zu ändern, bald spielt er, als sei er dafür geboren worden. Die Musik wird für ihn wichtiger als für einen sehenden Künstler, sie ist buchstäblich alles: Lust, Lehrmeister, Tyrannin, Moral, die Verbindung zum Leben.“
Im Anschluß zeigen wir den preisgekrönten Schweizer Dokumentarfilm:
Nel giardino dei suoni - Im Garten der Klänge
CH 2010, Regie: Nicola Belluci
«Nel giardino dei suoni» zeichnet ein Porträt des Musikers, Therapeuten und Klang-forschers Wolfgang Fasser, der als Jugendlicher das Augenlicht verloren hat.
Auf dem Weg in die Dunkelheit entdeckte der Glarner die Welt der Geräusche, Klänge und Töne, die eine Art Paralleluniversum zu unserer optisch geprägten Realität bildet.
Wolfgang Fasser arbeitet als Musiktherapeut in der Toskana mit schwerbehinderten Kindern. In eindringlichen und poetischen Bildern erzählt der Film die ungewöhnliche Geschichte eines Menschen, der die eigene Lebenserfahrung als Blinder nutzt, um seinen jungen Patienten zu helfen, sich auf die Welt einzulassen und ihre individuellen Möglichkeiten auszuschöpfen. «Nel giardino dei suoni» («Im Garten der Klänge») ist eine Entdeckungsreise in die Grenzgebiete der Kommunikation, ein leiser und berührender Film über die «hörbare Welt», die wir Sehenden normalerweise nicht oder kaum bewusst wahrnehmen.
Eintritt 12,- Euro (Lesung + Film)
Wer die unten stehenden Filme zusätzlich sehen will, zahlt 15 Euro; ansonsten gilt der normale Eintritt für:
Um 15 Uhr folgt der Kinderfilm
Rot wie der Himmel
It 2006, 95 min., Regie: Cristiano Bortone
Italien in den frühen 1970er Jahren: Der 10-jährige Mirco (Luca Capriotti) spielt gern Blinde Kuh oder geht mit seinem Vater ins Kino. Bei einem Unfall erblindet er. Da es in der Region keine Blindenschule gibt, muss Mirco im weit entfernten Genua ins Internat. Zunächst verkraftet er die Trennung von seinen Eltern und die neue Situation schlecht. Er reagiert aggressiv und wütend auf die strengen pädagogischen Maßnahmen des Schulleiters. Nur der junge Priester-Lehrer Don Giulio (Paolo Sassanelli) fördert Mirco, der eine besondere Vorliebe für Geräusche aller Art entwickelt. Eine Hausaufgabe zum Thema Jahreszeiten eröffnet Mirco mit seinem Schulfreund Felice (Simone Gullì) die Technik des Hörspiels. Nach Abschluss des Projekts beginnt er mit anderen Kindern der Schule ein Hörspiel aufzunehmen. Doch das ist der konservativen katholischen Schulleitung ein Dorn im Auge. Mirco lernt das Francesca (Francesca Maturanza) kennen. Sie ist Tochter der Hausmeisterin und kann sehen. Die Schülerin führt ihn bei einem Ausflug in die Stadt, wo er den ebenfalls blinden Arbeiter Ettore (Marco Cocci) kennen lernt.
Den Abschluß bildet der Dokumentarfilm:
Der mit den Fingern sieht
Portrait des einzigartigen, von Geburt an blinden Malers, Eşref Armagan, der perspektivisch malen und zeichnen kann. Eşref Armağan (53) hat noch nie etwas gesehen, keine Farben, keine Formen, keine Räume. Kein Schwarz und kein Weiß. Kein Licht und kein Schatten. Aber er malt all dies so, als ob er sehen könnte. Vielmehr noch: er malt perspektivisch und das ist schier sensationell. Der Mann, der nie eine Schule besucht hat ist ein künstlerisches und wissenschaftliches Phänomen.
Savaş Ceviz hat den einzigartigen Maler beim Malen über die Schulter geschaut und in seinem Alltag mit seiner ebenfalls blinden Frau begleitet.
Eşref zeigt seine Mal-Techniken und Geheimnisse. Wir erfahren, wie es dazu kam, dass eines seiner Bilder im MOMA hängt, weshalb er einen Brief von Bill Clinton aus dem Weißen Haus erhielt und wie und warum er seine Frau, die ebenfalls blind ist, entführt hat.
Der faszinierende türkische Maler hatte Ausstelllungen in vielen Städten der Türkei, in New York, Shanghai, Italien, der Tschechischen Republik etc.
Amore, Amore - im italienischen Original
Am 11.5., 19.30 Uhr mit Einführung durch Ambra Sorrentino-Becker in Starnberg
It 1996, 105 min. von und mit Leonardo Pieraccioni und Lena Forteza
Liebevolles Provinzporträt mit romantischem Flair: Der Buchhalter Levante Quarini führt mit seinem träumerischen Vater, dem künstlerisch ambitionierten Bruder Libero und seiner Schwester Selvaggia, die eine Vorliebe für hübsche Frauen hat, ein
beschaulich-monotones Leben in einem toskanischen Städtchen. Die friedliche Idylle wird jedoch empfindlich gestört, als sich fünf energiegeladene Flamenco-Tänzerinnen auf das Landgut der Quarinis verirren. Prompt verliebt sich Levante unsterblich in die rassige Caterina, und Selvaggia beginnt eine heiße Affäre mit Penelope. Alles erscheint wie ein Traum, aber manchmal werden die eben auch wahr…
Heimlicher Komödien-Erfolgsfilm der Breitwand-Kinos Ende der 90-er Jahre und immer wieder nachgefragt!
Vier Dokumentarfilme vom Dok.fest München
In Zusammenarbeit mit dem Dokumentarfilmfest München zeigen wir:
NARGIS - WHEN TIME STOPPED BREATHING
Fr., 6.5., 20 Uhr Seefeld, mit Regisseur
BAD BOY KUMMER
Sa., 7.5., 20 Uhr Seefeld
UNTER KONTROLLE
So., 8.5., 18 Uhr Starnberg
Mo., 9.5., 20 Uhr Herrsching, mit Diskussion
Di., 10.5., 20 Uhr Seefeld
MY REINCARNATION
Mi., 11.5., 20 Uhr Seefeld
Unter Kontrolle
D 2011, 98 min., Regie: Volker Sattel
Unter Kontrolle entfaltet ein Panorama des Nuklearbetriebs in Deutschland. Im Blick
in die Weite werden die eigentlichen Herausforderungen und die wahnsinnigen Anstrengungen spürbar, die die Atomkraft dem Menschen abverlangt. Die Kontrolle des nuklearen atomaren Spaltprozesses erzählt der Film nicht als chronologische Handlung, sondern als ein Prisma aus Orten und Stätten, in denen sich Stationen der Epoche des deutschen Atomzeitalters brechen und über das Heute hinaus reflektieren. Im Blick auf eine Technologie, die einst als Synonym für Fortschritt galt, eröffnet sich auch ein Stück Zivilisationsgeschichte.
Bad Boy Kummer
D 2011, 92 min., Regie: Miklos Gimes
„Kunst ist, wenn Du damit durchkommst“ Andy Warhol.
Tom Kummer ist der Star der gefälschten Interviews. Seine Spezialität war Hollywood. Er traf Sharon Stone, Sean Penn oder Bruce Willis zu langen, ernsthaften Gesprächen, die alle erfunden waren. Vier Jahre lang belieferte Kummer seriöse Blätter in Deutschland und der Schweiz, bis er aufflog. Heute arbeitet er als Tennislehrer in Los Angeles. Kummer hat alle über den Tisch gezogen: Die Medien, die Stars, und vielleicht sich selber. Ein Film über das weggeworfene Leben eines großen Talents, und über die Frage, was Wahrheit ist. Ein erregender und schillernder Dokumentar-
film, ein Stück Popkultur, in dem Wirklichkeit und Unwirklichkeit verschmelzen.
Nargis –
When Time Stopped Breathing
D / Myanmar 2010, 90 min., Regie: Kyaw Kyaw Oo
Im Mai 2008 wütete der Zyklon Nargis im
Irrawaddy Delta Myanmars. Mehr als 140.000 Menschen starben. Die Regierung versuchte, die Berichterstattung über die am schlimmsten betroffenen Regionen zu verhindern. Burmesische Filmemacher beschlossen, nicht zuzusehen, sondern im Delta illegal zu filmen.
My Reincarnation
D/Ch/L 2011, 100 min. Regie: Jennifer Fox
20 Jahre lang begleitete die Filmemacherin mit ihrer Kamera den tibetischen Meister Chögyal Namkhai Norbu und seinen in Italien geborenen Sohn Yeshi. Der Dokumentarfilm schildert den packenden Werdegang eines der letzten reinkarnierten und in Tibet ausgebildeten Lehrer und die trotzige Ablehnung des Sohns, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Yeshi wurde als Reinkarnation eines berühmten spirituellen Meisters erkannt, wollte aber nie etwas von diesem Erbe wissen. Dieser Konflikt zwischen Vater und Sohn widerspiegelt das universelle Drama um
Vererbung und Nachfolge.
3.5., 19.30 Uhr Herrsching, 8.5., 11 Uhr Starnberg
Dor
Indien 2006, 124 min., Hindi/DU, Regie:
Nagesh Kukunoor, mit Gul Kirat Panag,
Ayesha Takia, Shreyas Talpade
Zeenats und Meeras Ehemänner gehen zum Arbeiten nach Saudi Arabien. Dort kommt Meeras Mann zu Tode, und Zeenats Mann wird seines Mordes angeklagt. Nur ein von der Witwe unterschriebenes Gnadengesuch kann ihn noch retten. Deshalb macht sich Zeenat auf den Weg nach Rajasthan, um die Witwe aufzusuchen. Als es ihr tatsächlich gelingt, Meera zu finden,weiß sie nicht, wie sie ihr Anliegen vorbringen soll. So freundet sich Zeenat erst einmal nur mit ihr an, wartend auf die richtige Gelegenheit, das Gnadengesuch zur Sprache zu bringen.
Dienstag, 3.5., 19.30 Uhr Herrsching, mit Einführung
Sonntag, 8.5., 11.00 Uhr Starnberg
Dokumentarfilm von Steffi Kammermeier
Lieben lernen
Dokumentation über Natja Brunckhorst, berühmt geworden als Christiane F. in \"Wir Kinder vom Bahnhof Zoo\", jetzt Schauspielerin und Drehbuchautorin
D 2010, 90 min., Regie: Steffi Kammermeier, mit Natja Brunckhorst
Natjas Familie löst sich auf, als sie erst fünf ist. Anfang der siebziger Jahre tingelt ihr Vater als Musiker durchs Land und die Mutter verliert sich im wilden Leben der Hippiebewegung. Natja und ihr Bruder sind von da an sich selbst überlassen. Während der Junge seine Fußballkumpels zur Ersatzfamilie kürt, verkriecht sich Natja zuhause und sitzt Tag und Nacht vor dem Fernseher. 1980 wird die 13-Jährige als Hauptdarstellerin für den Film Wir Kinder vom Bahnhof Zoo entdeckt. Niemandem fällt auf, wie sehr sie sich mit der Figur der Christiane F. identifiziert. Zwar hat sie nie Drogen genommen, aber sie ist fernsehsüchtig und völlig vereinsamt. Jahre später, als ihre Tochter geboren wird, holt ihre Kindheit sie ein: Natja weiß nicht, wie man Familie lebt. Es wird ein langer und schmerzhafter Prozess, bis sie gelernt hat, sich selbst und ihr Kind zu lieben.
In Anwesenheit von Natja Brunckhorst und Regisseurin Steffi Kammermeier