Dienstag, 16.12.2014, 19:30 Uhr, Herrsching
Dokumentarfilm über Zwangsprostitution und Armutsvermarktung in der EU
D 2012, R.: Marion Leonie Pfeifer
90 Min. Interviews OmdU, FSK 16
Neben dem Drogen- und Waffenhandel gilt die Versklavung mittlerweile als das lukrativste Geschäft der Organisierten Kriminalität. Seit der EU-Osterweiterung ist der Nachschub schier unerschöpflich.
Die Dokumentation "Zeit der Namenlosen" von Marion Pfeifer thematisiert Zwangsprostitution und Armutsvermarktung in der EU. Anhand der Aussagen von Opferzeuginnen, Mitarbeiterinnen rumänischer und deutscher NGOs sowie von Kriminalbeamten des BKA und des Polizeipräsidiums München sollen die perfiden Strukturen des Frauenhandels aufgezeigt werden.
Anschließendes Filmgespräch mit der Regisseurin Marion Pfeifer sowie Inge Bell, Slavistikwissenschaftlerin, Buchautorin, führende Journalistin und Filmemacherin zum Thema Menschenhandel (ARD/ZDF/arte), EU-Botschafterin und Mitglied im "Aktionsbündnis gegen Frauenhandel". Inge Bell wurde 2007 für ihren humanistischen Dialog zwischen Ost- und Westeuropa mit der Auszeichnung "Frau Europas" geehrt.
Donnerstag, 11.12., 20:00 Uhr, Seefeld
Wir laden Sie herzlich zur Filmvorführung des Filmes WIEDERSEHEN MIT BRUNDIBAR ein. Im Anschluss diskutieren wir zusammen mit dem Regisseur Douglas Wolfsperger über den Film.
Noah, Fatma, Charlene und Alexander haben sich wie die meisten ihres Alters intensiv, aber auch - wie sie meinen - zu viel mit dem Thema Nationalsozialismus beschäftigt. Und jetzt sollen sie auch noch in einem Musiktheaterstück mitspielen, das sich mit dem Nationalsozialismus beschäftigt!? Die 15- bis 20-jährigen kommen aus sozial schwierigen Verhältnissen und sind junge Menschen, die viel zu früh viel zu viel Verantwortung übernehmen und mit Gewalt, Intoleranz, Missbrauch umgehen mussten. Sie studieren die Kinderoper Brundibár ein, die im Ghetto Theresienstadt in den Jahren 1943 und 1944 über fünfzig Mal von inhaftierten Kindern aufgeführt wurde. Eine der wenigen überlebenden Schauspielerinnen von damals ist Greta Klingsberg, die von den Kindern und Jugendlichen eingeladen wird, der Aufführung beizuwohnen. Zusammen mit ihnen erlebt sie das Stück neu.
Mittwoch, 10.12., 19:00 Uhr, Starnberg
Mit Einführung durch Thomas Lochte
Garp und wie er die Welt sah
USA 1987, 136 Min., FSK ab 16 Jahren, Regie: George Roy Hill, Darsteller: Glenn Close, Mary Beth Hurt, Robin Williams
Die Geschichte über den skurrilen T. S. Garp und seine feministische Mutter ist grotesk und tragikomisch. Es handelt sich um die Persiflage eines Bildungsromans und um eine Art Schelmenroman, denn Garp muss sich in einer chaotischen, aus den Fugen geratenen Welt voller Gewalt und Sexualität bewähren.
George Roy Hill spielt übrigens den verunglückten Piloten des Privatflugzeugs, und John Irving, der seit seinem vierzehnten Lebensjahr Ringer ist und sich später eigens eine private Sporthalle bauen ließ, tritt als Ringrichter auf.
Die Songs stammen von Michael Bruce ("Long Way to Go"), Mack Gordon und Harry Warren ("There Will Never Be Another You"), John Lennon und Paul McCartney ("When I'm Sixty-Four").
30.11., 11 Uhr, Starnberg + 07.12., 11 Uhr, Herrsching
Der Prinz of Wales, wie man ihn noch nicht kannte - die charmante Dokumentation von Bertram Verhaag weckt nicht nur neue Sympathien für Prinz Charles, sondern lehrt den Zuschauer auch einiges über intelligente nachhaltige und ökologische Landwirtschaft frei von Chemie und Giften. Sie zeigt, dass der Wunsch nach einem Leben im Einklang mit der Natur in der westlichen Zivilisation nicht erst seit gestern existiert. Zu guter Letzt wird so manches lang gehegte Vorurteil über Prinz Charles ad acta gelegt.
Anschließ. Filmgespräch mit dem Regisseur Bertram Verhaag
Samstag, 29.11.2014, 21:30 Uhr, Herrsching
Jeden letzten Samstag im Monat präsentieren wir Ihnen einen Film mit Kultstatus.
Der Kultfilm im November: Garden State
USA 2004, 102 Min., FSK ab 12 Jahren, Regie: Zach Braff, Darsteller: Peter Skarsgard, Natalie Portman, Zach Braff
Hier gibt es keine falsche, heuchlerische Hollywoodmoral. Hier wird einfach nur eine wundervolle, aus dem Leben gegriffene Geschichte mit superben Darstellern erzählt. Witzig, ironisch, zynisch, traurig, dramatisch, toll!
Andrew "Large" Largeman ist Mitte 20, schlägt sich als Fernsehschauspieler durch und hat seit neun Jahren sein Zuhause im "Garden State" New Jersey nicht mehr gesehen. Als seine Mutter überraschend stirbt, wird es für Large Zeit, heimzukehren. Zumindest für ein Wochenende, an dem ihn nicht nur die Konfrontation mit seinem Vater erwartet, sondern auch alte Freunde wie Totengräber Mark und neue Bekannte wie die geheimnisvolle Sam. Mit ihrer Wärme und Furchtlosigkeit gelingt es ihr, Large aus seinem Schneckenhaus zu locken.
Ein mitreißender Trip - nicht nur für Twentysomethings!
Mittwoch, 26.11., 19:00 Uhr Schloss Seefeld
Mit Einführung durch Thomas Lochte
Wenn Katelbach kommt
(Cul-de-Sac - Sackgasse)
GB 1966, 111 Min., Regie: Roman Polanski, mit Donald Pleasence, Françoise Dorléac
Das seltsame Paar George (ein ehemaliger Unternehmer) und Teresa (eine ehemalige Prostituierte) lebt mit zahlreichen Hühnern auf einer Burg an der englischen Küste. Die kokette Französin Teresa hat ein Verhältnis mit einem Jüngling aus dem Dorf. Durch den unverhofften Besuch zweier verletzter Gangster ändern sich die Rollenverhältnisse aller Beteiligten. Die Gangster haben ein Ding gedreht, das schiefgelaufen ist. Sie rufen ihren Chef Katelbach an, der herkommen und sie retten soll – doch Katelbach kommt nicht. Einer der Gangster erliegt seinen Verletzungen und wird begraben. Die Absurdität steigert sich, als Freunde von George auftauchen und der verbliebene Gangster von Teresa zur Tarnung den Gästen gegenüber als Butler ausgegeben wird. Der verbliebene Gangster wird von George erschossen, der dann dem Wahnsinn verfällt.
Gérard Brach und Roman Polański schrieben das Drehbuch mit dem Titel When Katelbach Comes bereits 1963 in Paris. Die Beziehung zwischen Teresa und George erinnert an die unglückliche Ehe zwischen Roman Polański und dem polnischen Filmstar Barbara Kwiatkowska.
Lexikon des internationalen Films: Eine bitterböse Parabel auf die Kommunikationsstörungen der bürgerlichen Gesellschaft und ihre Disposition zur Gewalt, eine modellhafte Studie über das Entstehen und die Umkehrung von Herrschaftsverhältnissen. Polanskis zweiter in England entstandener Spielfilm fasziniert durch dramaturgisches Kalkül und die suggestiv verdichtete Atmosphäre des Makabren.
Dienstag, 25.11.2014, 20:00 Uhr, Starnberg
In Kooperation mit der Gleichstellungsstelle des Landratsamtes Starnberg laden wir Sie zum Filmgespräch von "Nirgendland" ein.
Eine Geschichte aus dem Landkreis Starnberg. Eine Familiengeschichte. Eine Geschichte von Mutter und Tochter und dem Vater und Großvater. Eine Geschichte, von der man nicht glaubt, dass sie in der Nachbarschaft passiert.
Alles was passiert, wird nicht nach außen getragen. Das war die Losung, mit der Tina aufgewachsen ist. Heute ist sie 57. Damals hat sie mit diesen Worten jede Tortur ertragen und still gehalten, als ihr eigener Vater sie in ihrer Kindheit über Jahre hinweg sexuell missbraucht hat.
Als ihre Tochter Sabine Jahre danach verzweifelte Signale aussendet, überhört Tina sie. Sabine wurde von dem gleichen Täter missbraucht. Zusammen wollen Mutter und Tochter den Teufelskreis durchbrechen und den Täter anklagen, doch in Sabine schwindet bereits der Lebenswille dahin.
Filmgespräch mit der Hauptdarstellerin Tina R. und der Regisseurin Helen Simon
Der tief bewegende Dokumentarfilm lief beim diesjährigen Fünf Seen Filmfestival im Dokumentarfilmwettbewerb und ist der Gewinner der DOK Sektion auf dem Münchner DOK Fest.